Psychotherapie
Mag. Heidemarie Eder

Was ist Psychotherapie?


Grundlage der Psychotherapie ist das psychotherapeutische Gespräch, dieses kann durch gezielte Übungen (z.B. Entspannungsübungen) und unterschiedliche Methoden (z.B. Familienbrett) unterstützt werden.

Die Anwendung der Psychotherapie reicht von der Behandlung psychischer Störungen und Krankheiten über die Hilfe bei der Bewältigung von körperlichen Erkrankungen und Lebenskrisen bis zur Supervision in Arbeitszusammenhängen.

PsychotherapeutInnen haben abgeschlossene Berufsausbildungen z.B. in Psychologie, Medizin, Sozialarbeit, Pädagogik usw. Danach erfolgt die Aufnahme in eine mindestens sechs Jahre dauernde Ausbildung in Theorie und Praxis der Psychotherapie.

Die psychotherapeutische Beziehung ist das wichtigste Element in der Psychotherapie und braucht Zeit zur Entwicklung. Sitzungen dauern daher in der Regel 50 Minuten, wobei die Behandlung abhängig von der Problemlage mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern und auf einzelne Personen, Paare, Familien und Gruppen abgestimmt sein kann.

Die Psychotherapeutin gibt die Lösung eines Problems nicht vor, auch das konkrete Ziel einer Psychotherapie ist daher nicht vorgegeben, sondern wird zu Beginn der Behandlung gemeinsam besprochen und festgelegt. Im Laufe einer Psychotherapie kann sich dieses Ziel wieder verändern.

Eine Psychotherapie sollte enden, wenn das Therapieziel erreicht ist. Sie haben das Recht zu jeder Zeit von sich aus eine Therapie zu beenden.

PsychotherapeutInnen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie müssen alle Informationen, in ihnen im Zuge einer Psychotherapie anvertraut werden, während und nach dem Abschluss einer Psychotherapie strikt geheim halten.

(ÖBVP, 2009)

Psychotherapie hilft bei...


Psychotherapie hilft bei…

  • Familiären Belastungssituationen wie Paarproblemen, Trennung, Scheidung, Erziehungsproblemen
  • Sexuellen Problemen und Beziehungsproblemen
  • Bewältigung von Lebenskrisen
  • Verarbeitung von Verlusten
  • Ängsten, Phobien und traumatischen Erfahrungen
  • Burn Out
  • Depressionen
  • Psychosomatischen Erkrankungen
  • Verbesserung der Lebensqualität bei schwerer Erkrankung oder körperlicher/geistiger Behinderung
  • Essstörungen
  • Süchten
  • Co-Abhängigkeit

  • Systemische Familientherapie


    Die Therapieform setzt an bei den krankmachenden Kommunikationsstilen innerhalb eines (Familien-)Systems. Interventionen setzen sowohl am Selbstbild wie am Beziehungsfeld einer Person an.

    Systemische PsychotherapeutInnen versuchen mittels einer konsequenten ressourcen- und lösungsorientierten Haltung und Methodik, Einschränkungen und Störungen der Lebensentfaltung wie beispielsweise psychische Erkrankungen, psychosomatische Symptome, destruktive Interaktionsmuster und ähnliches aufzulösen.

    Systemische Psychotherapie ist insbesondere in lösungsorientierten Richtungen tendenziell Kurzzeittherapie, Einzeltherapien werden auch längerfristig vereinbart. In Übereinstimmung mit den am Psychotherapieprozess Beteiligten können auch andere Bezugspersonen in den Prozess einbezogen werden, wie Angehörige, LehrerInnen, oder psychosoziale HelferInnen.


    Emotionsfokussierte Therapie


    Die emotionsfokussierte Therapie (EFT) hat zum Ziel unangemessene und belastende Emotionen zu verändern und Zugang zu angemesseneren und hilfreicheren emotionellen Reaktionen zu bekommen. Die EFT zielt darauf ab, Klienten bei der Entwicklung emotionaler Kompetenz und emotionaler Intelligenz zu unterstützen.

    In der EFT wird Klienten geholfen, ihre Emotionen besser zu erkennen, zu benennen, zu erleben, zu akzeptieren, zu regulieren und im therapeutischen Prozess zu verändern, zu nutzen und flexibel damit umzugehen.

    "Emotionaler Schmerz muss zugelassen und akzeptiert werden, um vollständig gespürt und gehört zu werden. Nur dann wird er sich verändern. Die EFT hilft Menschen mittels therapeutischer Methoden emotionale Informationen und Handlungstendenzen geschickter einzusetzen und vitaler und positiver zu leben." (Leslie Greenberg, 2011)